Fremdwörter

Hier finden Sie medizinische Fachausdrücke die in der Nephrologie häufig Verwendung finden.

A

  • Abstoßung: Zerstörung von Gewebe, das vom Körper als fremd erkannt wird.
  • akut: plötzlich auftretend, schnell und heftig verlaufend (Gegenteil chronisch)
  • Akutes Nierenversagen: Unter akutem Nierenversagen versteht man eine vorübergehende (reversible), plötzlich auftretende, unzureichende oder völlig ausgefallene Nierenfunktion mit normaler, verminderter oder fehlender Harnproduktion. siehe auch: Niereninsuffizienz
  • Anämie: Blutarmut
  • Angiographie: Darstellung der Blutgefäße im Röntgenbild mittels Kontrastmittel
  • Arterie: Blutgefäße, die sauerstoffreiches Blut vom Herzen in die Organe und den Körper transportieren.
  • Arteriosklerose: Verkalkung der Blutgefäße.
  • Arrhythmie: unregelmäßiger Herzschlag, Herzstolpern

B

  • Bauchfelldialyse: Peritonealdialyse / siehe CAPD
  • Biopsie: Gewebeentnahme zur Untersuchung (z.B. Nierenbiopsie, Knochenmarkbiopsie)

C

  • Calcium: Lebenswichtiger Mineralstoff. Wichtig für den Knochen und die Muskelfunktion. Calciummangel führt zur Knochenentkalkung und Muskelschwäche.
  • CAPD: Continuierliche ambulante Peritonealdialyse (Bauchfelldialyse). Dialyseverfahren bei dem mit Hilfe einer Spüllösung im Bauchraum die Giftstoffe aus dem Blut über das Bauchfell entfernt werden. Die Lösung wird öfter am Tag ausgetauscht. Es gibt verschiedene Abwandlungen der Peritonealdialyse.
  • Cholesterin: Körpereigenes Fett, das sich in allen Zellen des menschlichen Körpers befindet, und der Grundstoff vieler körpereigener Hormone ist. Ein Überschuss an Cholesterin führt zur Arteriosklerose.
  • chronisch: sich langsam entwickelnd, langsam verlaufend (Gegenteil: akut)
  • Clearance: Maß für das Reinigungsvermögen bzw. Leistungsvermögen der Nieren oder eines Dialysators.

D

  • Diabetes Mellitus: Fachausdruck für die sogenannte „Zuckerkrankheit“. Durch verschiedene Störungen des Stoffwechsels, hervorgerufene Überzuckerung des Blutes (Hyperglykämie). Ursache ist entweder ein Insulinmangel, eine Insulinunempfindlichkeit (Insulinresistenz) oder beides. Je nach Ursache gibt es unterschiedliche Diabetestypen, die jedoch verbindende Gemeinsamkeiten aufweisen. (siehe auch unter: Insulin)
  • Diagnostik: Untersuchung, Erkennung der Krankheiten
  • Dialysat: Spülflüssigkeit die den Dialysator durchströmt und die Giftstoffe aus dem Blut aufnimmt, eine Lösung die sich aus der Dialysierflüssigkeit und den Abfallprodukten aus dem Blut zusammensetzt. Bei der Bauchfelldialyse ist es die Spüllösung die man in den Bauchraum laufen läßt.
  • Dialysator: „Künstliche Niere“, mit deren Hilfe die Schadstoffe aus dem Blut entfernt werden.
  • Diuretika: Sogenannte „Wassertabletten“. Medikamente, die die Urinausscheidung fördern.

E

  • Eiweißbilanzierte Diät: Eine Diät bei der durch richtige Zusammenstellung der Eiweiße in der Nahrung ein Fortschreiten der Nierenerkrankung verlangsamt werden soll.
  • Erythropoetin (EPO): Ein in der Niere gebildetes Hormon, das für die Blutbildung zuständig ist.
  • Erektile Dysfunktion (Impotenz): Einzelheiten siehe im Leitfaden unter Lebenshilfe

G

  • Gastroskopie: „Magenspiegelung“ durch ein Endoskop, bei der die Schleimhaut des Magens genau beurteilt werden kann. Zusätzlich können Gewebeproben aus der Schleimhaut entnommen und Blutungen gestillt werden.
  • Glomerulonephritis: Entzündliche Nierenerkrankung mit Befall der Nierenkörperchen.
  • Glomerulus: Nierenkörperchen, besteht aus einem Gefäßknäuel; hier findet die Absonderung der Blutschlackenstoffe aus dem Blut statt.
  • Grippe – siehe unter Influenza

H

  • Hämodialyse: Dialyseverfahren bei dem mit Hilfe eines Dialysators und einer Maschine, die den Vorgang steuert, die Schadstoffe aus dem Blut entfernt werden.
  • Harnpflichtige Substanzen: Substanzen, die beim Gesunden über die Nieren ausgeschieden werden (Stoffwechselprodukte wie Harnstoff, Kreatinin, Wasser, Salze, Säuren usw.).
  • Harnstoff: Abbauprodukt des Eiweißstoffwechsels; muss von den Nieren ausgeschieden werden.
  • Herzinsuffizienz: Ungenügende Schlag- und Bluttransportfunktion des Herzens, die durch Medikamente verbessert werden kann.
  • Hypertonie: Fachausdruck für Bluthochdruck

I

  • Impotenz: siehe unter erektile Dysfunktion
  • Influenza, auch „echte“ Grippe genannt, ist eine durch Viren aus den Gattungen Influenzavirus A oder B ausgelöste Infektionskrankheit bei Menschen, anderen Säugetieren und Vögeln. Im Volksmund wird die Bezeichnung Grippe häufig für grippale Infekte verwendet, bei denen es sich aber um verschiedene, in der Regel deutlich harmloser verlaufende Viruserkrankungen handelt.
  • Insulin: ist ein für Menschen und alle Tiere lebenswichtiges Hormon, das in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Die Hauptfunktion des Insulins ist die Regulation der Blutzuckerkonzentration.
  • IPD: Die intermittierende Peritonealdialyse ist eine maschinell unterstützte Form der Peritonealdialysebehandlung. Der Patient kommt dazu meist dreimal die Woche (mit Pause = intermittierend) ins Dialysezentrum. Siehe auch: CAPD, NIPD

K

  • Kalium: Wichtige Mineralstoff für die Funktion der Körperzellen. Ein Mangel führt zu Schwäche und Herzrhythmusstörungen. Ein Überschuß kann zum Herzstillstand führen. Kalium wird über die gesunden Nieren ausgeschieden.
  • Katheter: Röhrenförmiger Kunststoffschlauch zum Einführen in Blase oder Blutgefäße
  • Kohlenhydrate: Wichtiger Grundnahrungsstoff aller Zellen. Hauptbestandteil unserer Ernährung.
  • Koloskopie: (umgangssprachlich Darmspiegelung) dient der Untersuchung des Dickdarmes und meistens auch der letzten Zentimeter des Dünndarmes.
  • Kreatinin (auch Creatinin): Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels; muss von den Nieren als Schadstoff abfiltriert werden.
  • Kreatininclearance: Messwert zur Beurteilung der Filtrationsleistung der Nieren, bei dem die Ausscheidung von Kreatinin in ml/min gemessen wird. (siehe auch: Nierenwerte und Clearance).

L

  • Lebendspende: Bezeichnung für die Organspende eines lebenden Menschen an einen Angehörigen.
  • Lipidapherese: Die Lipidapherese ist ein medizinisches Therapieverfahren zur Entfernung von Cholesterin aus dem Blut bei extrem erhöhten Cholesterinwerten. Sie hat sich bei angeborenen Fettstoffwechselstörungen als Ergänzung zur medikamentösen Cholesterinsenkung durchgesetzt und funktioniert so ähnlich wie die Blutwäsche (Dialyse) bei Nierenversagen.

M

  • ml/min: Einheit Milliliter pro Minute

N

  • Natrium: Wichtiger Mineralstoff des Körpers, der in Verbindung mit Chlorid das bekannte Kochsalz bildet. Das Natrium im Blut ist ein Maß für die „Salzbelastung“ des Körpers.
  • Nebenschilddrüse: Medizinischer Fachbegriff = Parathyreoidea. 4 kleine Drüsen, die neben der Schilddrüse liegen und ein Hormon zur Steuerung von Calcium und Phosphat im Körper, produzieren.
  • Nephron: Kleinste Einheit des Filtrationsapparates der Niere, besteht aus Glomerulus und Nierenkanälchen (pro Niere etwa 1 Million Nephrone), es ist der Ort der Harnbereitung.
  • Nephrologie: Die Lehre von Erkrankungen der Niere. Im Gegensatz zur Urologie, die sich mit den Erkrankungen beschäftigt die man operieren kann, befaßt sich die Nephrologie mit Nierenentzündungen, Nierenversagen und deren Folgen. 1950 entstand der Fachbereich: Nephrologie.
  • Nephropathie: allgemeine Bezeichnung für Nierenerkrankung. Mehrzahl Nephropathien = Nierenerkrankungen
  • NIPD: die nächtliche intermittierende Peritonealdialyse (NIPD) ist eine maschinell unterstützte Form der Peritonealdialysebehandlung. Der Patient schließt sich bis zu 7 Tage abends an eine PD-Maschine (Cycler) an. Der Schlaf wird in der Regel nicht gestört. Siehe auch: CAPD, IPD
  • Nierenbiopsie: Gewebeprobennahme aus der Niere. Mit einer Nadel wird etwas Gewebe aus der Niere entnommen. Diese Gewebeprobe wird dann im Labor untersucht. Eine Nierenbiopsie ist nicht schmerzhafter, als eine Blutentnahme.
  • Niereninsuffizienz: Im Gegensatz zum akuten Nierenversagen handelt es sich dabei um einen meist langsam (chronisch) fortschreitenden Verlust der Nierenfunktion.
  • Nierentransplantation: Nierenverpflanzung
  • Nierenwerte: Umgangssprachliche Beschreibung für Harnstoff und Kreatinin, die im Blut gemessen werden um die Nierenfunktion zu beurteilen.

O

  • Ödem: Wasseransammlung im Gewebe
  • Osteopathie: Erkrankung des Knochens, die verschiedene Ursachen haben kann (z.B. renale Osteopathie).
  • Osteoporose: In der Umgangssprache auch als „Knochenentkalkung“ bezeichnet. Verringerung der Knochenmasse durch z.B. zu geringe Bildung neuer Knochensubstanz. Sie führt zur erhöhten Bruchgefahr des Knochens und Knochenschmerzen.

P

  • Pankreas: Das Pankreas oder die Bauchspeicheldrüse ist ein quer im Oberbauch liegendes Drüsenorgan, das Verdauungsenzyme und Hormone produziert.
  • Parathormon (PTH): Hormon der Nebenschilddrüse, daß den Calcium- und Phosphathaushalt steuert. Ein Überschuss an PTH kann zur „Knochenentkalkung“ führen. (siehe auch: Osteoporose)
  • Peritonealdialyse: siehe unter CAPD
  • Peritoneum: Bauchfell
  • Phosphat: Wichtiger Mineralstoff des Körpers, der bei vielen Funktionen beteiligt ist; wird über die Nieren ausgeschieden. Bei einer Nierenschwäche kommt es zu einem Überschuss an Phosphat, was zur Überfunktion der Nebenschilddrüse führt.

R

  • renal: „von der Niere kommend“, die Niere betreffend. z.B. Renale Osteopathie. Renale Hypertonie.
  • Renin: Ein in der Niere gebildetes Hormon, das an der Kontrolle des Blutdrucks beteiligt ist.

S

  • Serum: Flüssiger Bestandteil des Blutes das durch Zentrifugation des Vollblutes gewonnen wird.
  • Shunt: Aus dem englischen: wörtliche Übersetzung bedeutet Kurzschluß. In der Nephrologie wird mit dem Wort Shunt die Verbindung zwischen einer Arterie und Vene bezeichnet.
  • Sonografie: (Ultraschall) Schmerzlose Untersuchung von Organen mittels Ultraschall
  • Sexualität: Über Sexualität und Partnerschaft während der Zeit an der Dialyse erfahren Sie mehr im Leitfaden im Kapitel Lebenshilfe

T

  • Transplantation: Ist die Verpflanzung eines Transplantates in der Medizin. Ein Transplantat kann aus Zellen, Geweben, ganzen Organen oder Gliedmaßen wie Finger und Zehen bestehen.

U

  • Urämie: Harnvergiftung durch eingeschränkte oder fehlende Nierenfunktion.
  • Urologie: Lehre von den Krankheiten der Nieren und ableitenden Harnwegen und deren Krankheiten

V

  • Vaskulitis: Mehrzahl: Vaskulitiden. Erkrankungen der kleinen Blutgefäße, bei der durch eine Überaktivierung des Immunsystems zu einer Entzündung in den Gefäßwänden kommt.
  • Vene: Blutgefäße, die sauerstoffarmes Blut aus dem Körper und den Organen zum Herzen befördern.

X, Y, Z

  • Zentrifugation: In einer Zentrifuge werden Gemische durch hohe Fliehkräfte voneinander getrennt.
  • Zyste: ein- oder mehrkammeriges, durch eine Kapsel abgeschlossenes, sackartiges Gebilde mit dünn- oder dickflüssigem Inhalt; mit Körperwasser gefüllter Hohlraum (z.B. in der Niere)
  • Zystennieren: vererbbare Nierenerkrankung, bei der die Nieren von vielen Zysten durchsetzt sind.
  • Zytostatika: Substanz die die Entwicklung und Vermehrung schnell wachsender Zellen hemmt
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